Wie veganes Essen bei AIDA Einzug hält
Ich bin ja neugierig - das wird Euch nicht überraschen. Von daher war bei meiner Reise mit AIDAmar in der vergangenen Woche klar: Ich würde gern mal das neue vegane Steak aus dem 3D-Drucker an Bord im Steakhouse ausprobieren. Die Lebensmittelindustrie ist ja zunehmend sehr findig, wenn es darum geht Geschmack und Textur von Fleisch zu imitieren. Klar: Das sind am Ende hochverarbeitete Produkte - was für eine gesunde Ernährung jetzt auch nicht optimal ist.
Das vegane Steak von einem israelischen Hersteller namens Redefine Meat hat mich jedenfalls positiv überrascht - ich denke, es war das beste Fleischersatzprodukt, das ich je gegessen habe. Allerdings hat das Ganze auch seinen Preis: Für etwa 70 Euro das Kilo kann man vegane Steaks bestellen - von daher ist es nicht überraschend, dass der Preis bei AIDA auch nicht günstiger ist als für ein Steak vom Rind.
Was mich aber überrascht hat: Wie negativ doch einige Reaktionen auf meine Kurzvideos mit dem Steak waren. „Eklig“ hieß es da von einigen - ohne es überhaupt probiert zu haben - oder aber: „Warum müssen Veganer etwas essen, was wie Fleisch aussieht?“ Es scheint ein sehr stark polarisierendes Thema zu sein. Ich selbst verfolge ja nun kein strenges Ernährungskonzept - ich bemühe mich darum, wenig Fleisch zu essen - in erster Linie weil es schlicht gesünder ist. Ich sehe das undogmatisch.
Von daher bin ich sehr offen für vegetarische oder vegane Angebote - wenn heute im Restaurant ein Thai-Curry mit unterschiedlichen Proteinquellen angeboten wird, greife ich nicht automatisch zum Huhn, sondern es darf auch gern mal Tofu sein. Was bisher für mich aber gar nicht in Frage kommt: Butter durch Margarine zu ersetzen - das schmeckt einfach furchtbar!
Überrascht hat mich, dass AIDA nun seit diesem Wochenende sogar rein vegane Aufpreis-Restaurants auf AIDAprima, -perla und -nova betreibt. Das „Soulkitchen“ hat nun dort Einzug gehalten, wo bisher das Kochstudio war. Morgens gibt es dort für knapp 13 Euro ein veganes Frühstück - mit veganem Lachs und Käse. Am Abend ein Drei-Gang-Menü für knapp 27 Euro - ich bin gespannt darauf, das Ganze mal zu probieren. Noch mehr gespannt bin ich jedoch darauf, ob das Konzept an Bord auch funktioniert. Der Aufpreis dürfte doch eine gewisse Hürde darstellen. Auf der anderen Seite wird man so natürlich auch für neue Zielgruppen interessant.
Mitbewerber TUI Cruises ging schon etwas früher auf mehr vegane Optionen: Es ist mindestens vier Jahre her, dass das vegetarische Fünf-Gang-Menü in den Hauptrestaurants auf vegan umgestellt wurde. Vereinzelt hatte ich daraus in der Vergangenheit auch schon mal einzelne Gänge bestellt - wenn ich mich aber richtig erinnere, dann nie das komplette Menü. Meine Vernunft hat auf Reisen Grenzen.