Die überraschenden Pläne für AIDAnova ab Hamburg

Die Zeit der pandermiebedingten Umroutungen von Kreuzfahrtschiffen ist mehr oder weniger vorbei. Vereinzelt gibt es nochmal Meldungen, dass einzelne Schiffe in Häfen nicht anlegen dürfen wegen Coronafällen an Bord - aber die meisten Reisen werden im Großen und Ganzen so gefahren, wie sie geplant waren. Werden jetzt die Fahrpläne geändert, dann hat das andere Gründe.

Die interessanteste Änderung gab es in diesen Tagen bei AIDA Cruises: AIDAnova wird den Winter über ab Hamburg fahren. Aber was ist daran so bemerkenswert?

AIDAnova fährt im Winter 2023/24 ab Hamburg.

Wir schauen mal zurück aufs Jahr 2016. Damals war AIDAprima neu, und die Reederei positionierte dieses für damalige Verhältnisse riesige Schiff als „Unser Schiff für Hamburg“ in der Hansestadt. Ein Ganzjahresbetrieb ab Deutschland war mit AIDAprima vorgesehen - aber das Ganze währte nur einen Winter lang. Die Reederei hatte offenbar eine lukrativere Verwendung für das Schiff gefunden.

Wir springen ins Jahr 2021 - das Jahr, in dem die Kreuzfahrtbranche wieder im größeren Stil Fahrt aufnahm - noch war es nicht wieder möglich alle Ziele im gewohnten Umfang anzufahren - und so landete AIDAprima im Winter wieder in Hamburg. Und auch in diesem Winter fährt sie dort.

Im kommenden Winter war die Planung hingegen wieder wie zuletzt vor Corona: Keine AIDA im Winter durchgehend ab Hamburg. AIDAprima war fürs Mittelmeer eingeplant und die nochmal deutlich größere AIDAnova auf den Kanaren und ihre bauähnliche Schwester AIDAcosma im Orient.

In dieser Woche dann eine wirklich bemerkenswerte Änderung: AIDAcosma geht auf die Kanaren, AIDAprima bedient den Orient, und mit AIDAnova fährt von November 2023 bis Mai 2024 eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt ab Hamburg - auf der sogenannten Metropolenroute oder nach Norwegen und Dänemark.

Diese Routen ab Deutschland wurden also komplett neu aufgelegt, während die für AIDAprima geplanten Mittelmeerreisen entfallen. Im Orient müssen nur noch etwa 1600 Kabinen auf AIDAprima gefüllt werden und nicht die etwa 2700 Kabinen einer AIDAcosma.

Die eigentlich 2017 verworfene Idee des Ganzjahresbetriebs ab Hamburg scheint nun plötzlich doch wieder interessant zu sein. Für Urlauber liegen die Vorteile auf der Hand: Flüge nach Hamburg sind in der Regel nicht nötig - und die Reederei dürfte im Gegenzug höhere Preise erzielen können, weil da keine Airline ist, die auch etwas vom Urlaubsbudget abhaben möchte. Vom Wetter sind im Winter in Westeuropa natürlich keine Wunder zu erwarten, aber ein Schiff wie AIDAnova bietet ja unzählige Aktivitäten innen an.

Ich bin gespannt, ob sich dieses Mal langfristig ein Schiff durchgehend im Winter in Hamburg durchsetzt. Zumindest Mitbewerber MSC scheint daran interessiert zu sein - noch bevor AIDA die neuen Routen ankündigte, war klar, dass mit der MSC Euribia auch wieder ein Schiff der Schweizer Reederei im Norden unterwegs sein wird.

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