Wo Kreuzfahrtgäste mit Trinkgeld prassen

Wer auf Facebook Diskussionen über Kreuzfahrten verfolgt, der sieht dort eindeutig ein riesiges Oberthema, das alles zu dominieren scheint und das sich hinter vielen Fragen verbirgt. Es geht im weitesten Sinne häufig darum, wie man im Zusammenhang mit einer Kreuzfahrt Geld sparen kann. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Buchen? Darf die Reederei einfach so eine Servicegebühr einbehalten, oder kann man das streichen lassen? Gibt’s den Ausflug vielleicht noch billiger? Gilt das Getränkepaket auch in den Aufpreisrestaurants? Geht die Reise noch ins Vario?

Wer nun diese Diskussionen verfolgt, der könnte auf die Idee kommen, dass Kreuzfahrer möglicherweise besonders knauserig sind. Abgesehen davon, dass es sicherlich gut ist, Preise und Leistungen zwischen verschiedenen Anbietern zu vergleichen. Und auch abgesehen davon, dass Unternehmen in diesen Zeiten in vielfacher Hinsicht tricksen, um ihren Umsatz zu maximieren. Aber was bei den Diskussionen im Netz schnell in Vergessenheit gerät: Es gibt auch Menschen, die ganz anders denken.

Zufällig in meine Nachbarschaft ist ein junger Mann gezogen, um auf die Hotelfachschule zu gehen. Ihn hatte ich vergangenes Jahr auf der Mein Schiff 6 kennengelernt. Damals hatte er Urlaub gemacht - aber eigentlich war er Kellner auf einem Expeditionskreuzfahrtschiff. Und dort hatte er mit dem einen oder anderen Gast zu tun, dem solche Diskussionen auf Facebook wohl ganz besonders absurd erscheinen würden.

Als wir neulich spazieren gingen, erzählte er mir von einer Familie, die beim Mittagessen im Bedienrestaurant immer 50 Euro Trinkgeld gab. Und nicht nur das: Beim Abendessen gab es noch etwas mehr - stets eingeläutet übrigens mit einer Flasche Dom Pérignon (einem Champagner, ich würde es mal nicht zum notwendigen Allgemeinwissen zählen - liebevoll abgekürzt übrigens als „Dompi“).

Wobei „etwas mehr“ Trinkgeld noch untertrieben ist - die Familie gab am Abend stets 150 Euro. Nicht für den einen Kellner - das Ganze wurde geteilt vom Dreierteam, das für den Tisch zuständig war. Auch so etwas gibt es. Ein französischer Schriftsteller formulierte es mal so: „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben.“

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Würde ich eine Weltreise als Kreuzfahrt machen?

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