Warum der “Schiffstester” verschwunden ist

Keine Frage, ich war früh dran: Am 15. April 2008 - also vor fast genau 15 Jahren lud ich den ersten Kreuzfahrtinhalt auf meinem YouTube-Kanal hoch - es war nicht mal ein Video, sondern eine sogenannte Audioslideshow - das waren einige Fotos vom Erstanlauf der AIDAbella in Hamburg von mir versehen mit einem Offtext. Ich arbeitete damals ja noch beim Radio - und da lag das ja irgendwie nahe, auch mal andere Formen der Berichterstattung auszuprobieren.

Offenbar erkannte ich damals schon, dass in dem Kreuzfahrtthema auf YouTube ein gewisses Potential liegt. Am 8. Mai 2008 registrierte ich dann eine Domain, die ich für dieses Thema passend hielt - „schiffstester.de". Ein befreundeter Markenrechtsanwalt schüttelte damals nur den Kopf: „Nicht schutzfähig“, befand er. Nichtsdestotrotz hat mich diese Marke dann erstmal lange begleitet.

„Schiffstester“ klingt natürlich recht großspurig - man denkt da an jemanden, der mit einer Checkliste über das Schiff geht und in den Kabinen genau prüft, ob auch wirklich jedes Staubkorn entfernt wurde. Das bin ich so in dieser Form nie gewesen. Es geht eher  darum, ein Schiff auf eine eher unterhaltsame Weise zu zeigen, so dass der Zuschauer entscheiden kann, ob das Schiff das Richtige für ihn ist. Und außerdem gibt es jede Menge Servicevideos - mit testen hat das wenig zu tun.

„Schiffstester“ wurde im Laufe der Jahre trotzdem zum Synonym für Kreuzfahrtvideos auf YouTube - in einer Zeit, wo ich lange mehr oder weniger der Einzige war, der das gemacht hat. Das erste Logo  ließ noch völlig im Unklaren, wer eigentlich hinter dem Ganzen steht. Erst 2016 wurde aus "schiffstester.de" dann „Schiffstester Matthias Morr“. Warum das Ganze? Mir war klar geworden, dass im Internet Personenmarken der Schlüssel sind, wenn man viele Menschen erreichen möchte. Und es ging auch darum, künftig noch unverwechselbarer aufzutreten - und das geht natürlich am ehesten mit dem eigenen Namen.

Aus dem langen „Live-Rundgang“ wurde der „Morr-Rundgang“ - und es gibt noch einige Beispiele mehr. Und so ist es letztlich konsequent, dass nun im Laufe der Jahres 2022 der „Schiffstester“ weitgehend verschwunden ist - und ich nun ausschließlich noch mit meinem Namen auftrete. Von Meer zu Morr war der Schritt schließlich nur ein kleiner.

An dem, was ich mache, ändert dieser Schritt nun erstmals nichts - auf Kreuzfahrtschiffen werde ich weiterhin unterwegs sein. Ich werde aber auch weiterhin immer wieder das auf den Prüfstand stellen, was ich mache und dann immer auch anpassen. So haben sich ja auch die Inhalte meines YouTube-Kanals durchaus verändert in den letzten Jahren. Und als reine Personenmarke bin ich natürlich auch etwas flexibler, wenn ich irgendwann vielleicht auch mal Lust auf andere Dinge abseits der Kreuzfahrt habe.

Zurück
Zurück

Warm im Winter: Wohin ich dieses Jahr zur Workation reise

Weiter
Weiter

Warum YouTube der längste Marathon meines Lebens ist